Freitag, 7. November 2014

Eine Gespenstergeschichte für die Schule

Halloween - eine Gespenstergeschichte

Nimm den Mülleimerbeutel mit“, rief mir meine Mutter hinterher.
Ich zog mir meine dicke Lieblingskuscheljacke an, schlüpfte in die warmen Stiefel, packte den Müllsack und verließ das Haus.
Heute war Halloween und mein Weg sollte mich zu einer echten Halloweenparty führen, doch zuvor musste ich noch an der Mülltonne, die hinter unserem Haus stand, vorbei.
Der Wind fegte ums Haus, es war dunkel und ein wenig neblig. Trotz meiner kuscheligen Daunenjacke begann ich zu frösteln, sodass ich mir die Perücke, die ich übergezogen hatte, tiefer ins Gesicht schob. Den Mond konnte man nicht sehen und so war es stockfinster hinter dem Haus. Es war ganz still, nur die letzten Blätter auf dem großen Eichenbaum rauschten etwas im Wind.
Vorsichtig setzte ich Schritt für Schritt voreinander, denn ich wollte nicht fallen.
Plötzlich hörte ich vor mir ein merkwürdiges Geräusch. Ich blieb stehen. „Ist da jemand?“, rief ich leise, doch niemand antwortete. Mein Herz begann schneller zu schlagen und mir wurde warm. Die Perücke juckte auf meiner Kopfhaut. „Jetzt sei kein Angsthase“, dachte ich. „Was oder wer soll schon hinter dem Haus sein?“ Vorsichtig, ohne meine Füße weit vom Boden zu heben, machte ich den nächsten Schritt, doch da war es wieder, dieses schleichende Geräusch. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich riss meine Augen weit auf, damit ich besser sehen konnte, aber es war einfach zu dunkel. „Das bildest du dir doch alles nur ein“, sprach ich mir Mut zu. „Jetzt los, bring den Müllbeutel weg und dann los zur Halloweenparty, schließlich willst du doch nicht zu spät kommen.“
In diesem Moment sah ich kleine Lichter an der hohen Eiche leuchten. Sie sahen aus wie unzählige, gefährliche Augen. Die Lichter flackerten und starrten mich an. „Hilfe, was ist das nur?“ Am liebsten wär ich im Erdboden versunken. Ich drückte mich fester an die Hauswand und ging in die Hocke. Mein Herz raste schnell und laut, ich konnte den Pulsschlag bis in meinen Kopf spüren. Meine Hände wurden feucht. Den Müllsack hatte ich fallen lassen. „Uaaaah, uaaah, kamen die Geräusche von der Eiche. Jetzt bin ich verloren“, schoss es mir durch den Kopf. Während die glühenden Augen bedrohlich näher kamen, zerrte ich die Perücke von meinem Kopf , drückte sie vor meine Augen und hielt den Atem an.
Auf einmal hörte ich ein lautes Lachen. „Reingefallen“, schrien ein paar Stimmen. Taschenlampen gingen an und ich erkannte meine Freunde Markus, Oliver, Lena und Mia, die sich ihre Bäuche vor Lachen hielten. „Ihr seid gemein“, flüsterte ich und begann zu heulen. Doch im nächsten Moment musste ich lachen, denn ich war so erleichtert, nicht mehr allein mit meiner Angst zu sein.
Ich packte den Müllsack in die graue Tonne und wir rannten ausgelassen lachend aus dem Garten. Die Halloweenparty konnte beginnen.

Sonntag, 18. Mai 2014


Tipps für die Buchpräsentation

Kriterien der Buchvorstellung

Wähle ein Buch aus, das dir gefällt.
Während des Lesens solltest du dir schon Notizen machen zu den Hauptfiguren und ihren Beziehungen untereinander.
Markiere dir Textstellen, die du spannend, interessant, lustig findest oder die für die Handlung bedeutsam sind.
Bereite dann deine Buchpräsentation vor.

Folgende Angaben sollte sie enthalten:

  • Titel und Autor des Buches (an die Tafel schreiben oder auf Folie)
  • Zusammenfassung der Handlung
  • die wichtigsten Personen mit kurzer Charakteristik
  • die Beziehungen der Figuren untereinander (Tafelbild)
  • allgemeine Angaben zum Buch wie Erzählperspektive, Genre, Zeit und Ort der Handlung, erzählte Zeit, Erzählzeit, Besonderheiten des Erzählens
  • der Autor/die Autorin
  • eine Leseprobe
  • deine Meinung zum Buch oder Thema
  • Warum hast du das Buch ausgewählt?

Achte darauf, dass du deinen Vortrag gut aufbaust und dass du das Interesse der Zuhörer weckst. Überleg dir, wie du das erreichen kannst.

Benutze auf jeden Fall Anschauungsmittel, wie z. B, Handreichungen, einen Tafelanschrieb (vor der Präsentation anschreiben), Folie, Plakat oder Power Point.

Zeitvorgabe ca. 10 bis 15 Minuten


Bewertungskriterien:

  • Hast du das Thema inhaltlich erfasst und den Zuhörern angemessen vermitteln können?
  • Hast du die Hauptpersonen umfangreich dargestellt und ihre Beziehungen untereinander erkannt?
  • Hast du die Zuhörer mit deinem Vortrag erreicht? (Lautstärke, Formulierungen, Darstellung)?
  • Hast du Anschauungsmittel sinnvoll eingesetzt?

Sonntag, 9. Februar 2014

Geschenke

Teil 3
Eine schöne Bescherung

Nachdem sich Lotte in dem kuscheligen, warmen Bett ihrer großen Schwester aufgewärmt hatte, huschte sie schnell in ihr Zimmer, um sich eine Strumpfhose und eine Jacke überzuziehen. Doch Ylvie, die die Kleine beobachtet hatte, reichte ihr noch ein paar dicke Socken und ihre warmen Hausschuhe. „Wir wissen doch gar nicht, wie lange unsere Suche dauern wird. Willst du wieder so frieren wie vorhin?“ Lotte schüttelte den Kopf, nein, natürlich nicht. Sie wollte nicht wieder frieren, aber lange suchen wollte sie auch nicht. Sie wollte ihre neue Puppe Josefine jetzt endlich in den Armen halten. So beeilte sich Lotte mit dem Anziehen, aber durch ihre Unruhe wollte es ihr nicht gelingen, die Strumpfhose über ihre Beine zu ziehen. Immer wieder hatte sie ein großes Knäuel Strumpfhose in der Hand, an den Beinen aber fehlte etwas. Wieder spürte sie, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Ylvie, die sich mittlerweile neben die kleine Schwester gestellt hatte, griff die Hosenbeine der Strumpfhose und zog sie langsam, aber sicher über Lottes Füße und an ihren Beinen hoch. Als sie den Hosenbund an Lottes Bauch gefasst hatte, hob sie die Kleine ein Stück vom Boden hoch, sodass Lotte wieder anfing zu lachen. „So, kleine Lotte, jetzt nur noch deine Jacke, die Strümpfe und die Schuhe und schon kann's losgehen. Denk aber dran, dass wir ganz leise sein müssen. Die anderen schlafen ja noch.“ Lotte nahm den Zeigefinger ihrer rechten Hand und legte ihn über ihren geschlossenen Mund, während sie nickte.
Die Schwestern starteten ihre Suche in Lottes Zimmer, denn Ylvie wollte noch einmal alle Stellen genauer untersuchen. Vielleicht hatte Lotte etwas übersehen? Aber so genau die beiden auch schauten und alles auf den Kopf stellten, Josefine war verschwunden. „Lass uns im Wohnzimmer nachsehen. Vielleicht wollte sie ja zurück unter den Weihnachtsbaum“, überlegte Ylvie, doch auch in dem noch immer festlich wirkenden Wohnraum, in dessen Mitte der prächtige, große Tannenbaum thronte, konnten sie Josefine nicht finden. „Ich habe da eine Idee. Was hältst du davon, wenn wir Boss in unsere Suche mit einbeziehen. Er kann wunderbar riechen, du müsstest ihm nur etwas geben, das Josefine gehört.“ Begeistert rannte Lotte die Treppe nach oben in ihr Zimmer und kam mit dem Kleid zurück, das sie für Finchen bekommen hatte, damit sie die Puppe auch mal umziehen konnte. „Dann wollen wir doch mal unseren Detektiv bemühen“, meinte Ylvie und schritt auf das Hundekörbchen des Collierüden zu. Boss schlief, hob aber seinen Kopf, als Ylvie und Lotte so dicht vor ihm standen. „Vielleicht gibts ja was zu futtern?“, mochte er sich denken, denn schwerfällig erhob er sich, um hinter Ylvie herzutrotten. Ylvie hockte sich neben den trägen Hundemann und streichelte ihn. „Sieh mal, Boss, das ist ein Kleid von Josefine, unserer neuen Bewohnerin und Lottes Freundin. Meinst du, du kannst uns bei der Suche nach ihr behilflich sein?“, und während sie das sprach, hielt sie das Kleidchen direkt unter die feuchte Nase des Hundes. Boss schnupperte nicht nur an dem Puppenkleid, er zog auch seine Zunge darüber, was Lotte gar nicht gefiel. „Lass das, Boss, ich will Fine kein nasses Kleid anziehen.“ „Du weißt doch, was er für eine Vorliebe für Kuschelsachen hat. Erinnerst du dich noch daran, wie oft er meinen Hausschuh weggetragen hat?“ Lotte nickte. Ja, daran konnte sie sich noch gut erinnern. Wie lange hatten alle gemeinsam das Haus auf den Kopf gestellt, um Ylvies Hausschuhe wieder zu finden. „Warte mal“, platzte es aus Ylvie heraus, „ich habe da eine Idee.“ Sie stürmte zu dem Hundekörbchen und entdeckte ein rotes Haar auf dem Kissen. „Lotte, sieh! Hier ist ein rotes Haar. Das kommt mir doch sehr bekannt vor.“ Ylvie zog mit ihrem Zeigefinger und dem Daumen den roten Faden aus dem Körbchen, hielt ihn nach oben und zeigte ihn ihrer Schwester. „Das ist ein Haar von Josefine! Ich erkenne es ganz genau. Boss, wo hast du Finchen hingeschleppt?“ Lotte baute sich vor dem Hund auf, stemmte ihre Arme in beide Hüften und sah ihn herausfordernd an. In ihren blauen Augen blitzte es, denn Lotte war ganz schön wütend. Wie konnte Boss nur ihr schönstes Weihnachtsgeschenk stehlen und dann auch noch wegtragen, verstecken und ihm ein Haar herausreißen?
Der Hund sah Lotte fragend an und gähnte. „Na toll. Nicht mal antworten kannst du. Das finde ich wirklich ganz schön blöd von dir, weißt du, ganz schön blöd.“ Während Lotte so auf den Collie einsprach, kniete Ylvie am Hundekörbchen und hob das Kissen nach oben. „Das ist ja nicht zu fassen“, rief sie. „Sieh mal, wen wir hier haben!“ Ylvie hielt Josefine nach oben. Josefine! Sie sah gar nicht mehr aus wie die Puppe, die Lotte gestern vorsichtig unterm Weihnachtsbaum hervorgezogen, der sie das Haus gezeigt hatte und mit der sie ins Bett gekrochen war. Ihre schönen langen roten Haare waren herausgerissen, nur noch ein paar Fransen hingen am Kopf herunter, das knallbunte Kleid war kaputt und insgesamt sah sie ziemlich ramponiert aus. Lotte erschrak, griff nach Josefine, drückte sie liebevoll an sich und fing zu weinen an. „Meine liebe kleine Fine. Du siehst ja ganz schmutzig und krank aus. Du armes Püppchen. Während ich geschlafen habe, hat Boss dich so zugerichtet. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde dich wieder gesund machen.“ Sie wusste zwar überhaupt nicht, was sie tun konnte, um aus dieser kaputten Puppe die zu machen, die sie noch gestern gewesen war, aber es tröstete sie, die Worte zu sprechen. Ylvie schimpfte mit Boss. „Was hast du da nur angerichtet? Das ist doch kein Hausschuh, das ist Lottes Freundin. Die kannst du nich einfach wegschleppen und zerfetzen. Das geht wirklich nicht!“ Durch den Krach im Flur wurden die Eltern wach und erschienen mit ihren Bademänteln auf der Treppe. „Was ist denn so früh am Morgen hier los?“, wollte Mama wissen, die noch sehr verschlafen und zerzaust wirkte. Als sie sah, dass ihre jüngste Tochter weinte, rannte sie die Treppenstufen hinunter und sah – Josefine. „Nein, das ist ja unerhört. Wer war das?“ Ylvie übernahm das Reden, denn Lotte schluchzte schon wieder, sodass ihr keine Worte mehr über die Lippen wollten. „Zeig mal das Püppchen“, forderte Mama die Kleine auf und mit verweintem Gesicht und einer tropfenden Nase, mittlerweile doch wieder frierend reichte Lotte ihre beste Freundin der Mutter. „Wir bestellen dir eine andere Puppe beim Christkind, ja?“, meinte Mama und streichelte Lotte liebevoll über das Haar. Aber da fing Lotte noch lauter an zu weinen. Mama und Ylvie blickten das kleine Mädchen, das da traurig und verzweifelt im Flur stand, verständnislos und fragend an. „Das Christkind wird dich verstehen und dir sicher ganz schnell schon eine neue Josefine schicken. Sie wird bestimmt auch genau so wie diese hier aussehen. Wir müssen nur ein paar Tage abwarten, damit das Christkind das Püppchen besorgen kann.“ Es schien so, als hätte die Mutter etwas ganz Furchtbares gesagt, denn das Weinen von Lotte wurde nun zu einem lauten Jammern. „Lotte, sag doch etwas“, bat Ylvie, denn sie waren ratlos. Warum nur ließ sich Lotte nicht trösten?
Mama hob das weinende Kind auf den Arm, trug es ins gemütliche Wohnzimmer und setzte sich mit ihm auf die große, weiche Sofalandschaft, auf der alle Familienmitglieder sitzen konnten. Ylvie und Boss folgten.
Jetzt beruhige dich erst einmal und dann sagst du mir, was in deinem kleinen Kopf passiert. Ich kann es nämlich gar nicht verstehen.“ Nach einer Weile, die Tränen liefen zwar noch immer über Lottes Wangen, konnte das Mädchen wieder sprechen. „Mama, ich will keine andere Puppe. Das hier ist meine Josefine. Diese und keine andere. Es ist egal, wie sie im Moment aussieht. Ich habe sie so lieb, wie sie ist. Ich möchte ihr nur ein bisschen helfen. Vielleicht kann ich sie wieder parieren.“ Und damit meinte Lotte reparieren, doch dieses Wort konnte sie nicht so richtig aussprechen. Mama lächelte. „Wie klug du doch bist, kleine Lotte und wie recht du hast. Das hier ist deine Puppe, es stimmt. Wir sollten sie nicht einfach gegen eine neue eintauschen. Das wäre gemein von uns. Fine kann ja nichts dafür.“ In diesem Moment betrat Papa das Wohnzimmer und sah sich Josefine ganz genau an. Mama, Lotte und Ylvie blickten ihn fragend mit großen Augen an. Er nickte. „Ja, ja, ich glaube, ich kann Josefine wieder fit kriegen. Gib sie mir mal her.“ Schweren Herzens löste sich Lotte von ihrer verletzten Freundin und reichte sie ihrem Vater, der mit Fine das Wohnzimmer verließ. „Was haltet ihr denn davon, wenn wir den Frühstückstisch vorbereiten, während Papa als Puppendoktor arbeitet?“ Die Mädchen, die ja nun schon eine lange Zeit unterwegs gewesen waren und so allerhand Aufregung erlebt hatten, spürten auf einmal, dass sie großen Hunger hatten. Beim Decken des Tisches in der warmen Küche ging es Lotte schon viel besser und als sie den ersten Schluck ihres süßes Kakaos trank, spürte sie eine Behaglichkeit, obwohl Josefine so ramponiert war. Das Wichtigste für Lotte war, dass sie ihre Freundin wieder hatte. Es dauerte nicht lang, da brachte Papa die Patientin in die Küche, über die alle laut lachen mussten. Er hatte ihr ein paar gelbe Haare zwischen die roten Fransen geklebt, sie gesäubert, die zerrissenen Gliedmaßen genäht, das kaputte Kleidchen durch das neue blaue ersetzt und ihr auf die genähte Stelle im Gesicht ein buntes Pflaster geklebt. Lotte öffnete ihre Arme und nahm das Püppchen zu sich, streichelte es und war mehr als glücklich. „Ich finde, dass Fine noch viel schöner aussieht als gestern. Aber ich möchte noch etwas tun.“ Die Familie sah Lotte fragend an. „Ich möchte Boss auch etwas zum Kuscheln schenken, damit er sich nicht immer unsere Hausschuhe oder Puppen holen muss.“ Mama klatschte in die Hände. „Was für eine schöne Idee, Lotte. Gleich nach den Weihnachtsfeiertagen gehen wir einen kleinen Kuschelhund für Boss kaufen und Josefine und du, ihr dürft ihn aussuchen.“

Durch den Duft und den Lärm, der sich von der Küche aus im ganzen Haus ausgebreitet hatte, wurde nun auch der Langschläfer Emil geweckt, der mit Schlafanzug und verzottelten Haaren in die Küche schlurfte. Alle sahen ihn gespannt an und Lotte hielt Fine hoch. Emils Augen, die gerade noch klein und müde ausgesehen hatten, weiteten sich und sein Mund öffnete sich. „Oh, wie sieht denn Josefine aus. Ist sie in den Mixer gefallen?“ Alle lachten und dann erzählte Lotte ihrem großen Bruder die ganze Geschichte, von Anfang an.

Diktat s-Laute Klasse 6

Mieses, fieses Regenwetter

Als ich heute Morgen, nachdem ich meinen heißen Kakao mit viel süßer Sahne getrunken hatte, das Haus verließ, goss es in Strömen. Wie aus Gießkannen schüttete es.
Ich zog mich an, umfasste meinen Regenschirm und stieß mit dem rechten Fuß die Haustür heftig zu, sodass sie sich mit einem lauten Krachen schloss.
Dann raste ich los über die nassen Straßen, durch Pfützen und Rinnsale, bis ich endlich an der Bushaltestelle ankam. Ich grüßte meine Freunde mit einem kurzen Nicken und ließ mich unter dem Dach des Wartehäuschens nieder. Mich fröstelte und ich musste niesen. Aus meiner Tasche fingerte ich ein weißes Taschentuch, doch ein plötzlicher Windstoß blies es aus meiner Hand. Als ich es aufheben wollte, fuhr ein Bus durch eine riesengroße Pfütze und spritzte einen Wasserschwall zu mir.
Wie ein begossener Pudel stand ich da, ich war klatschnass.
(142 Wörter)

Vorbereitung: folgende Verben sowie Regeln der s-Laute

Infinitiv
Präsens
Präteritum
Perfekt
blasen
ich blase
ich blies
ich habe geblasen
niesen
ich niese
ich nieste
ich habe geniest
genießen
ich genieße
ich genoss
ich habe genossen
stoßen
ich stoße
Ich stieß
ich habe gestoßen
gießen
es gießt
es goss
es hat gegossen
fassen
ich fasse
ich fasste
ich habe gefasst
verlassen
ich verlasse
ich verließ
ich habe verlassen
schließen
ich schließe
ich schloss
ich habe geschlossen
rasen
ich rase
ich raste
ich bin gerast
grüßen
ich grüße
ich grüßte
ich habe gegrüßt
lassen
ich lasse
ich ließ
ich habe gelassen

Diktieren: Rinnsale, heute Morgen, sodass, alle Kommas

Vorkenntnisse: Nominalisierung (mit einem lauten Krachen, mit einem kurzen Nicken) oder diktieren

Sonntag, 19. Januar 2014

Geschenke

Teil 2
Die Suche

Schon früh am Morgen erwachte Lotte, weil sich ihr Körper noch immer so kribbelig anfühlte und sie ihn auf keinen Fall noch viel länger im Bett ruhig halten konnte. Weihnachten, das Fest der Liebe, aber auch der schönen Geschenke, konnte für ein fünfjähriges Mädchen schon sehr aufregend sein. Für heute hatte sich Lotte viel vorgenommen, denn ihre neue Puppe Josefine sollte ihr eine richtige Freundin sein, mit der sie viel Zeit verbringen wollte. Und deshalb würde Lotte sie neu frisieren, ihr ein anderes Kleidchen überziehen, um danach lange mit ihr zu spielen. Vielleicht hatte Ylvie Lust, gemeinsam mit Lotte und Finchen zu spielen? „Ich werde sie gleich danach fragen“, beschloss das Mädchen, wollte Josefine schnappen, doch sie konnte die neue Puppe nicht entdecken. Lotte schlug die schwere Bettdecke nach oben und tastete sich mit ihren kleinen Händen unter der Decke Zentimeter für Zentimeter nach vorn, aber unter der Bettdecke fand sie Josefine nicht. „Brummeli, hast du sie gesehen? Wir haben doch die Nacht alle zusammen hier im Bett gelegen.“ Brummeli antwortete nicht. Lotte legte sich auf ihren Bauch direkt vor das Bett und spähte darunter. Sie schob den Weidenkorb mit den bunten Gummibällen zur Seite, um auch den hinteren Teil des Bodens zu begutachten, aber hier fand sie Josefine nicht. „Brummeli, komm mit, wir müssen Josefine suchen. Sie kann doch nicht weg sein.“ Barfuß, nur mit einem Nachthemd bekleidet und den Bären unter dem rechten Oberarm geklemmt schritt Lotte zunächst ihr Zimmer ab. Sie stellte sich auf die Zehen, um durch die kleinen Luken des von Papa selbst gebauten Holzkleiderschrankes zu spähen, konnte jedoch nichts erkennen. Sie öffnete die ein bisschen quitschenden Türen und blickte etwas ratlos in das Innere. Dann wühlte sie die zahlreichen Söckchen und Strumpfhosen, die am Schrankboden sauber und ordentlich sortiert lagen, durcheinander. Josefine fand sie nicht.
Lotte rollte sich ihren gemütlichen Schreibtischstuhl vor den Schrank, kletterte mit Brummeli darauf und suchte mit ihren Augen den Schrank, der ziemlich staubig aussah, ab, doch statt ihrer Puppe entdeckte sie nur den rosafarbigen Ball, den sie schon sehr lange vermisste. Mit dem Zeigefinger der linken Hand konnte sie ihn zu sich rollen und auf den Boden fallen lassen. Lotte hockte sich neben den Ball und überlegte. „Gestern Abend noch lag Finchen in meinem Bett. Danach habe ich das Bett nicht mehr verlassen und Josefine vermutlich auch nicht. Es muss sie jemand in der Zeit, als ich geschlafen habe, geholt haben.“ Bei diesem Gedanken erschrak Lotte, weil sie es nicht mochte, nachts gestört zu werden. Leise auf Zehenspitzen schlich sie zu dem Zimmer ihrer älteren Schwester Ylvie, von der sie wusste, dass ihr Josefine gut gefallen hatte, denn nicht nur einmal hatte sie Lottes Puppe aufmerksam gemustert. Es schien Lotte also möglich, dass Ylvie sich Josefine sozusagen ausgeliehen hatte, um ihr vielleicht ihre kleinen und großen Sorgen mitzuteilen. Die Holzbodendielen knarksten unter Lottes Schritten, auch die Tür von Ylives Zimmer konnte Lotte nicht lautlos öffnen, obwohl sie sich alle Mühe gab. Doch Ylvie schlief um diese Uhrzeit noch tief und fest, sodass Lotte in aller Ruhe auf die Suche nach ihrer neuen Freundin gehen konnte, ohne bemerkt zu werden. Gründlich durchsuchte Lotte jede Ecke des Zimmers ihrer Schwester. Sie sah zuerst in Ylvies Bett, danach darunter, sie öffnete den Kleiderschrank, sah auf dem Schreibtisch nach, sie durchwühlte sogar Ylvies Schulranzen, aber Josefine konnte sie nicht finden.
Leise schlich sie wieder zur Tür, als Ylvie sich umdrehte und sie mit großen Augen ansah.
Was um alles in der Welt tust du denn da?“
Lotte erschrak und bekam einen roten Kopf. Den bekam sie immer, wenn sie etwas tat, von dem sie wusste, dass es nicht so richtig erlaubt war.

Ich, ich“, stotterte Lotte, doch ihr wollte nicht einfallen, was sie Ylvie sagen sollte. Und auf einmal, Lotte war selbst überrascht, fing das kleine Mädchen an zu weinen, zuerst waren es nur ein paar kleine Tränchen, die auf ihre Wangen tropften, doch nach kurzer Zeit schon begann sie laut zu weinen. Immer wieder musste sie die Tränen wegwischen, die Nase tropfte und Lotte stand gebeugt vor ihrer Schwester. Ylvie sprang aus dem warmen Bett, umarmte Lotte und führte sie behutsam unter ihre kuschelige Decke. „Du zitterst ja und hast eiskalte Füße. Wie lange bist du denn schon unterwegs? Und was ist überhaupt los?“ Ylvie, die Lotte ein Taschentuch reichte, sah ihre jüngere Schwester aufmerksam an, doch es dauerte noch eine Weile, bis Lotte wirklich sprechen und nicht nur schluchzen konnte. „Finchen ist verschwunden.“ Als Lotte diesen Satz ausgesprochen hatte, wurde sie noch einmal gerüttelt von einem lauten Weinkrampf. Es war fast so, als hätte sie erst jetzt, da sie die Worte über ihre Lippen gelassen hatte, richtig verstanden, dass ihre neue, schon so lieb gewordene Freundin wie vom Erdboden verschwunden war. Ylvie nahm Lotte in den Arm und drückte sie fest an sich. „Und Brummeli konnte deine Puppe auch nicht finden?“, wollte die große Schwester wissen und Lotte schüttelte noch immer weinend den Kopf. „Was haltet ihr zwei denn davon, wenn ich mit euch nach Josefine suche. Sie kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben, oder?“ Lotte sah ihre Schwester dankbar an und schlang ihre kleinen Arme um deren Hals, drückte ihr einen feuchten Kuss auf die Wange und nickte. „Aber zuerst, Lottchen, ziehen wir uns etwas an. Du hast ja noch immer eiskalte Füße.“

Sonntag, 5. Januar 2014

Diktat Klasse 6 - Schwerpunkt: Nominalisierungen von Verben und Adjektiven

Jedes Jahr aufs Neue

Die Adventszeit mag ich am liebsten, auch wenn es in dieser vorweihnachtlichen Zeit draußen sehr dunkel ist und man meist nicht im Freien spielen kann.
Das Schöne an der Vorweihnachtszeit sind die vielen Lichter in den Fenstern, vor den Häusern und an den Bäumen. Auf dem Marktplatz unserer Stadt steht jedes Jahr ein riesengroßer geschmückter Tannenbaum, an dem zahlreiche Kerzen brennen. Viele Menschen bewundern zum Weihnachtsmarkt das Leuchten und Glitzern sowohl des Baumes als auch der vielen Stände und Buden, an die man durch das Duften gezogen wird. Glühwein und Kinderpunsch, viel Gebasteltes, Bratwurst, Lebkuchenherzen und gebrannte Mandeln kann man kaufen.
Zu Hause beginnen wir mit dem Vorbereiten auf das Fest. Das Ausstechen und Backen der Plätzchen sowie das Schreiben des Wunschzettels gehören natürlich dazu.

129 Wörter

7 nominalisierte Verben, 4 nominalisierte Adjektive (davon 1 Partizip)


Häufige Fehlerquellen: meist, vorweihnachtliche Zeit, draußen, das Glitzern